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Hartweizendunst (Semola di Grano Duro)
Mit „Grano Duro“ wird in Italien Hartweizen (Triticum durum) bezeichnet. Hartweizen braucht südliches Klima im Gegensatz zu Weichweizen (Triticum aestivum), welcher auch bei uns wächst. Hartweizenkörner sind deutlich härter und weniger mehlig als Weichweizenkörner. Gemahlener Hartweizen hat immer eine gelbliche Farbe.
Hartweizendunst ist feiner gemahlen als Griess, ist aber immer noch griffig, es rieselt noch, im Gegensatz zu Mehl, welches schliffig ist und nicht mehr rieselt. Hartweizendunst ist eine Grundzutat für guten Pastateig bzw. Pizzateig.
In der Schweiz steht in den Regalen der Grossverteiler nur „Mehl„. Genauere Angaben über die Art des Mehls fehlen, ausser Ruchmehl, Weissmehl, Semmelmehl, Knöpflimehl. Aber auch bei diesen Bezeichnungen verlässt man sich auf die Rezeptur des Herstellers.
Meine Suche nach dem richtigen Hartweizenmehl zum Herstellen eigener Teigwaren brachte bisher folgende Ergebnisse:
Nudelgestell
Das Nudegestell, zerlegbar, Marke Eigenbau, aus Restenholz, hat sich optimal bewährt. Die Nudeln konnten ohne zusammen zu kleben abtrocknen, waren sie doch aus recht brüchigem Teig:
- 400 g Knöpflimehl (mit feinem Hartweizengriess)
- 1 Ei
- 150 ml Wasser
- 1 EL Piment d’Espelette-Flocken
- 1 EL Tomatenpüree
Pastamaschine – die Einstellmasse
Bei den Nudelmaschinen ist der Walzenabstand immer in Stufen angegeben und von Maschine zu Maschine unterschiedlich.
Ich habe bei meiner Marcato Amplia 150 die Walzenabstände nachgemessen:
Stufe | Walzenabstand | geeignet für: |
1 | 2.5 mm | |
2 | 2.0 mm | |
3 | 1.6 mm | |
4 | 1.15 mm | |
5 | 0.95 mm | |
6 | 0.75 mm | optimal für Tagliatelle |
7 | 0.55 mm | Capellini |
8 | 0.4 mm | |
9 | 0.3 mm |
Nudeln mit Piment d’Espelette
Heute kam unsere Nudelmaschine zum Einsatz. Und zwar habe ich kürzlich bei Coop das FineFood-Produkt Tagliolini al piment d’espelette AOC für stolze SFr. 6.50 eingekauft und in ein gutes Abendessen eingebaut. Die Pasta war wirklich fein. Doch der Preis?
Deshalb habe ich heute diese Zutaten in der Knetmaschine mischen lassen:
- 300 g Mehl
- 3 Eier
- 1 Esslöffel Olivenöl
- 1 Kaffeelöffel Salz
- ein Löffel Wasser, weil beim Kneten der Teig zu mürbe war
Die Hälfte des Teigs ging gleich für eine Stunde in den Kühlschrank, die andere Hälfte bekam vorher noch einen gehäuften Kaffeelöffel Gorria-Flocken (identisch mit Piment d’Espelette) aus Eigenproduktion untergemischt.
Nach der Abkühlpause kam dann die Nudelmaschine zum Einsatz. Das Zubereiten der Nudeln ging flott von der Hand, danach mussten die Nudeln noch etwas antrocknen, bevor sie ins kochende Wasser kamen.
Das Ergebnis überzeugte, die Teigwaren waren wunderbar, diejenigen mit Piment natürlich besonders lecker. Solche Taglionis werde ich noch mehr machen!