Stehen die Chilis nahe beieinander, sind die Samen in den entstehenden Früchten meist nicht mehr sortenrein, neue Kreuzungen entstehen. Manchmal ist dies ganz interessant und bietet die Möglichkeit, neue Sorten zu verkosten.

Will man aber eine Sorte erhalten, ist eine Vermischung des Erbgutes nicht erwünscht und muss vermieden werden.

Also muss man die Blüte zur Selbstbestäubung zwingen. Dafür gibt es viele Möglichkeiten, zwei davon kommen bei mir jeweils zum Einsatz:

	Variante 1: Blüten vor der Öffnung in einen leeren Teebeutel stecken: Dieser Trick ist weit verbreitet und lässt sich erfolgreich anwenden zu den Details
	Variante 2: Versiegeln von kurz vor der Öffnung stehenden Blüten mit Window-Color zu den Details

Dann gibt es noch folgende Möglichkeiten, die allerdings für Chiliheads kaum in Betracht kommen:

• Nur eine einzige Sorte anbauen und grossen Abstand (>500m) zu anderen Chilipflanzen halten 😉
• Anbau in der Quarantäne, d.h. in einem dichten Zelt, welches keine Insekten und keinen Wind durchlässt

Wichtig bei allen Varianten:

• Die Früchte gut abreifen lassen, bevor geerntet wird, damit die Keimfähigkeit dann hoch ist
• Früchte sorgfältig aufschneiden und bei Zimmertemperatur trocknen lassen (Tipp: Bei mir trocknet das Saatgut immer auf dem Warmwasserboiler bei ca. 26°C – die geringe Abwärme des Boilers reicht, um den Trocknungsprozess zu beschleunigen)
• Die Samen vom Fruchtfleisch befreien
• In angeschriebenen MiniGrip-Beutel geben und im Kühlschrank lagern
• Ein Keimversuch ist unter Umständen zu empfehlen, um Überraschungen zu vermeiden…